LOKALMIX

Miteinander, füreinander

lz; 01.05.2024, 16:35 Uhr
Fotos: Lene Zautke --- Zahlreiche interessierte Bürger versammelten sich heute auf dem Bismarckplatz zur jährlichen Mai-Kundgebung der IG Metall Gummersbach.
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Miteinander, füreinander

lz; 01.05.2024, 16:35 Uhr
Gummersbach - Die IG Metall Gummersbach hatte in diesem Jahr unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ zur Kundgebung am Tag der Arbeit auf den Bismarckplatz der Kreisstadt eingeladen.

Von Lene Zautke

 

Gewerkschafter, politische Vertreter und Bürger haben sich am heutigen Tag der Arbeit auf dem Gummersbacher Bismarckplatz zur jährlichen Mai-Kundgebung der IG Metall Gummersbach versammelt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ und hob damit das zentrale Handlungsfeld der gewerkschaftlichen Tarifpolitik hervor, so Haydar Tokmak, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Gummersbach. In seinem Beitrag ging er auf die grundlegende Bedeutung der offensiven Tarifrunden ein, die für gerechte Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung der Arbeitnehmer sorgen sollen. Dabei habe die Tarifpolitik in der Vergangenheit besonders in unsicheren Zeiten als Stabilitätsanker gedient. „Wir haben den Menschen Sicherheit geben können“, betonte Tokmak.

 

[Haydar Tokmak hob in seiner Rede die Bedeutung der Tarifpolitik für eine solidarische Gemeinschaft hervor.]

 

Nach einem Blick in die nationalsozialistische Historie Deutschlands kam der Gewerkschaftssekretär schließlich auf die Verfolgung von Gewerkschaftern in den heutigen Zeiten zu sprechen und machte dabei deutlich: „Gewerkschaftsarbeit ist kein Verbrechen, sondern ein Menschenrecht!“ Er appellierte an die Bürger, ihre Stimmen zu erheben, um sowohl innerhalb der deutschen Grenzen als auch international gegen jede Form der Unterdrückung und Ausbeutung anzukämpfen. „Lasst uns also am heutigen Tag nicht nur die Errungenschaften der Vergangenheit feiern, sondern auch unseren Blick auf die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen richten“, forderte Tokmak.

 

Gerhard Jenders, Vorsitzender von „Unser Oberberg ist bunt, nicht braun“, erinnerte in seiner Rede an das bald 75-jährige Bestehen des deutschen Grundgesetzes und stellte sich in dem Zusammenhang offenkundig gegen Politik von Rechts auf. „Menschenrechte gelten universell“, erklärte er und betonte die Würde aller Menschen, die es gemeinhin zu respektieren gelte. Der 1. Mai sei ein Tag der internationalen Solidarität, an welchem es von besonderer Bedeutung wäre, sich aktiv für die Demokratie Deutschlands einzusetzen. „Zuschauen ist keine Option“, betonte Jenders und appellierte an den Zusammenhalt und Aktivismus der Bürger.

 

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Die politischen Vertreter, Pascal Reinhardt, stellvertretender Kreisvorstand und Bundestagskandidat im kommenden Jahr (SPD), Sabine Grützmacher, oberbergisches Mitglied des Bundestages für die Grünen und Jan Köstering (Die Linke) unterstützten diese Forderungen und betonten die Notwendigkeit eines starken Sozialstaats und gerechter Arbeitsbedingungen. Dabei seien offensive Maßnahmen nötig, die den Bedürfnissen aller Arbeitnehmer und Arbeitgeber gerecht werden, so Reinhardt.

 

[Sengül Cetin trat als Stimme der Migranten Oberberg vor das Rednerpult.]

 

Schließlich sprach Sengül Cetin als Stimme der Migranten Oberbergs und repräsentierte dabei das Alevitische Kulturzentrum Oberberg, die Afrika Union Oberberg, sowie die Föderation Demokratischer Arbeitervereine Oberberg (DIDF).  Die Referentin unterstrich in ihrem Beitrag die Bedeutung von Solidarität und Menschlichkeit in einer gerechten Gesellschaft und präsentierte zusätzlich konkrete Forderungen der DIDF. Dazu gehörten neben der Beendigung des Krieges und dem Stoppen der Aufrüstung außerdem das Zusammenstehen gegen Spaltung, Rassismus und Ausgrenzung. Cetin hoffte abschließend auf einen Kampf für mehr Lohn, sichere Arbeitsplätze, eine 30-Stundenwoche sowie Streikrechte. „Der 1. Mai ist nicht nur ein Tag der Arbeit, sondern auch ein Tag des Zusammenhalts, der Solidarität und des gemeinsamen Einsatzes für eine gerechtere Gesellschaft“, fasste Cetin zusammen.

 

Die gesamte Veranstaltung wurde musikalisch von „Hugoonion“ begleitet, die ebenfalls mit ihren selbstgeschriebenen Liedern zum Schutz der Demokratie und dem allumfassenden Frieden auf der Welt beitragen wollen, so Frontsängerin Annina Struve.

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